Tag6 Søby

Im Norden ist eigentlich alles digital, Hafenmeister sieht man als Tourist nicht. Man geht zum Automaten und erledigt seine Pflicht, Tag und Nacht. In Søby ist das anders. Hier gibt es ihn noch, den Hafenmeister, der frühmorgens und abends seine Runde dreht und fein säuberlich notiert, wer denn schon seine Gebühr entrichtet hat. Dazu gehört ein kleiner Schnack. Schon deshalb muss man diesen Hafen anlaufen. Das Bild sagt wohl alles. Wichtig  zu erwähnen, natürlich wird auch hier digital bezahlt, aber eben mit persönlicher Note.

Søby gehört zur dritten grōsseren Gemeinde neben Marstal und Ærøskøbing auf Æro. 7000 Einwohner zählt die Insel, und von Rushhour spricht man, wenn sich drei Autos an den zwei großen Kreuzungen der Insel gleichzeitig treffen.

Unser Tag war fantastisch, ausschlafen, lossegeln, Segelwetter vom Feinsten, einen leckeren Kaffee samt gefüllter Trüffelkugel naschen. Danach ging es mit Fahrrad zur Westspitze der Insel, um auf den Leuchtturm zu klettern und die Aussicht zu genießen.

Dänisch wurde Ærø erst 1864 durch die Friedensverhandlungen nach dem Krieg, den Preußen den Dänen aufgezwungen hatte. Auf Ærø wird immer noch gerne die Anekdote erzählt, der Wechsel sei ein historischer Zufall gewesen: Als Bismarck die deutschen Forderungen präsentierte und die neuen Grenzen festlegte, hielt er die Landkarte selbst in den Händen – sein dicker Daumen verdeckte das kleine Eiland. Nur deshalb habe er vergessen, Ærø für die Deutschen zu reklamieren. Ist aber nicht wahr. 

Ihr könnt uns verfolgen hier unter folgendem Link  in unserem LiveLogbuch.


Wetter: fing bewölkt an, und wurde sommerlich, sonnig,

Sonne: pur, ab Mittags

Segeln: super bei  5 Windstärken


 

Tag5 Ærøskøbing

Heute sind wir in Ærøskøbing. 12 km wären das mit dem Fahrrad  stand in Marstal auf dem Schild, also gemütlich vielleicht 40 Minuten Dauer Fahrt. Wir nahmen den Seeweg 🤪. 12 nm, also über 20 km in 4,5h.  Gemütlich durch die dänische Südsee. Sommerwetter pur.

Ærøskøbing ist Dänemarks wohl am besten erhaltene Stadt mit Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert und einer mehr als 750-jährigen Geschichte. Dank rigorosen Denkmalschutzes bei vielen Häusern der Stadt und einem ehrgeizigen Erhaltungsplan sieht Ærøskøbing heute mit seinen Pflastersteinen, Kletterrosen und kleinen, gut gepflegten Häusern wie die pure Idylle aus. Deshalb wird sie auch gern als Märchenstadt bezeichnet. 2002 erhielt die Stadt den Europa-Nostra-Preis.

Jedenfalls gab es hier für uns endlich das langersehnte dänische Softeis 🍦 SUPER LECKER 😋

Interessant sind die Spiegelkonstruktionen an den Häusern. Die Bewohner können genau sehen was auf der Straße passiert. Andersherum geht das nicht ohne Weiteres. 


Wetter: perfekt,

Sonne: pur

Segeln: super bei leichtem Wind

Tag4 immer noch Marstall 🌧️

Auch das gibt es: Regentage.

Nach einer Nacht mit lautstarkem „plitsch platsch“  an unsere Schlafkoje, haben wir erstmal den halben Tag verschlafen.

Trotzdem hatten wir Zeit und Gelegenheit den Ort zu erkunden. Marstal  ist geprägt von malerisch schönen und sehr kleinen Häuschen und einem Seefahrtsmuseum, das seit 1929 mittlerweile 30 Plätze und Gebäude einnimmt und an die langen Traditionen in diesem Ort erinnert..

Marstal ist durch eine Fährverbindung mit Rudkøbing auf Langeland verbunden, die vor allem von den Einwohnern (2115) genutzt wird.

Auf Ærø gibt es übrigens schon den kostenfreien ÖPNV. Jede Stunde fährt hier wohl ein Bus 🚌 die Insel rauf und runter. Die Dänen sind uns voraus.

Ab 18:00 wurden wir mit Sonnenschein für unser Ausharren belohnt. Die Sonnenuntergänge 🌅 hier sind traumhaft. Erst 21:30 verschwindet der Planet unterm Horizont. Bis dahin genug Zeit für ein Lieblingsgetränk vorn am Hafen in einer kleinen lokalen Bar.  

Morgen geht’s weiter nach Ærøskøbing.


Wetter: viel Regen,

Sonne: nö

Segeln: Landgang

Tag3 Marstal

Üblicherweise hat man nie Zeit, auch nicht im Urlaub, weil man ja ständig irgendwo hin muss, weil man doch keine Zeit hat.  Beim Segeln ist der Plan keinen Plan zu haben, weil das Wetter bestimmt den Plan und das lässt sich nur bedingt in die Karten schauen 👀.  Das entschleunigt ungemein. Welcher Tag war noch mal heute? Und das nach drei Tagen Urlaub. 

Heute Nacht hat es so richtig geschüttet. Wir haben bis fast neun geschlafen 😴. Lecker Porridge zum Frühstück, Brot gebacken und dann riss der Himmel auf und wir sind auf zum nächsten Hafen. Inselhopping heißt das wohl. 

Wir sind in Marstal. Ich denke da gleich an Pferdestall, aber das wird in Altdeutsch Marstall geschrieben.

Marstal hat eine lange Hafenhistorie. Bis zu 400 Segler lagen hier Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts. Jahrzehntelang hatten die Marstaler in Kopenhagen um den Bau eines Hafens gebeten, aber in der Hauptstadt stellte man sich stur. Vielleicht galt den Kopenhagenern der Schifferort Marstal als ein unliebsamer Konkurrent, denn hier waren in der Blütezeit des Ortes mehr Segelschiffe beheimatet als in der dänischen Metropole. 1825 war die Geduld der Marstaler schließlich erschöpft und sie „zeigten es den Herren aus Kopenhagen“. Über mehrere Winter wurden mit Muskelkraft und Pferdestärken große Findlinge über das Eis gezogen und an der Stelle liegen gelassen, wo sie den Hafen begrenzen sollten.

 

Die Ballast Bar und Butik am Fährhafen ist eine Empfehlung. Aperol Spritz oder Socken, geht alles.


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Morgen soll olles Wetter sein. Oll meint Regen oder Starkwind. Morgen ist Regen. Sieht also nach Hafenbleibe aus, Tschüssi.


Wetter: fing mies an mit Regen und zu viel Wind in Bagenkop, wurde am Nachmittag richtig schön mit Sonne ☀️ 

Sonne: am Nachmittag

Segeln: super bei  4 Windstärken